Meine
Heimat |
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"Heimat
ist immer, wo wir Freunde finden.
Reinhard Mey |
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Neuruppin Theodor
Fontane, geboren in Neuruppin, bemerkte
in seinen
Aber nicht die Öde und Stille
der Stadt haben uns zu beschäftigen, sondern ihre Sehenswürdigkeiten,
klein und groß. Treten wir unsere Wanderung an. Vor dem malerisch
im Schatten hoher Linden gelegenen Rathaus, in dessen Erdgeschoß
sich auch die Hauptwache befindet, ruht auf leichter Lafette eine 1849er
Kriegstrophäe, während in Front des stattlichen Gymnasialgebäudes
(auf das wir weiterhin in einem eignen Kapitel zurückkommen) die
Bronzestatue König Friedrich
Wilhelms II. aufragt, die die Stadt nach dem großen Feuer
von 1787 ihrem Wiedererbauer errichtete. Das in etwas mehr denn Lebensgröße
hergestellte Bildnis ist eine Arbeit Friedrich Tiecks, gedanklich wenig
bedeutend, aber in Form und Haltung jenes künstlerische Maß
bekundend, das, wo andere Vorzüge fehlen, selbst schon wieder als
Vorzug gelten kann. Über dieser Inschrift befindet sich eine andere aus der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts, worin die Überweisung dieser Kirche seitens des Kurfürsten Joachims II. an die Stadt Ruppin ausgesprochen wird. Ähnliche Notizen im Lapidarstil gesellen sich hinzu und mindern in etwas den Eindruck äußerster Kahlheit und Öde, woran die sonst schöne Kirche bedenklich leidet. Dies Verfahren, durch Inschriften zu beleben und anzuregen, sollte überhaupt überall da nachgeahmt werden, wo man zur Restaurierung alter Baudenkmäler schreitet. Selbst Leuten von Fach sind solche Notizen gemeinhin willkommen, dem Laien aber geht erst aus ihnen die ganze Bedeutung auf. Und zu diesen Laien gehört vor allem die Gemeinde selbst. Ohne solche Hinweise weiß sie selten, welche Schätze sie besitzt. Ja, das Maß der Unkenntnis und Indifferenz ist so groß, daß es denen zu denken geben sollte, die nicht müde werden, von dem Wissen und der Erleuchtetheit unserer Zeit zu sprechen. Auffallen muß namentlich, wie absolut nichts unser Volk von der vorlutherischen Periode seiner Geschichte weiß. Man kennt weder die Dinge noch die Worte dafür, und unter zwanzig Leuten auf dem Lande wird nicht einer wissen, was der »Krummstab« sei. In der Ruppiner Klosterkirche fragt ich die Küsterfrau, welche Mönche hier wohl gelebt hätten, worauf ich die Antwort erhielt: »Ich jlobe, et sind kattolsche gewesen.« Die Ruppiner
Klosterkirche wird in der oben zitierten Inschrift ein »erhabenes
Denkmal echt deutscher Kunst« genannt, was richtig und nicht richtig
ist, je nachdem. Die Mittelmark, im Gegensatze zur Altmark und dem Magdeburgischen,
ist im ganzen genommen so wenig hervorragend an Baudenkmälern aus
der gotischen Zeit, daß keine besondere Schönheit nötig
war, um mit unter den schönsten zu sein.
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Wer mehr über
Theodor Fontane
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